Weiße Wanne
Unter einer Weißen Wanne versteht man im Grundwasserbereich liegende Baukörper aus wasserundurchlässigem Beton ohne zusätzliche Dichtungsschicht. Die Bezeichnung hebt auf den Unterschied des hellen Betons zur schwarzfarbenen, bituminösen Abdichtungsschicht der "Schwarze Wanne" ab. Bei der Weißen Wanne ist der (Stahl-)Beton in Wand und Sohle zugleich tragendes Element und Abdichtung.
Ausführungsvarianten der Weiße Wanne
Variante 1: mit konventioneller Bewehrung (klassische Ausführung)
- Einsatzgebiete: Alle WU-Konstruktionen in jeder Größe
Das Spektrum solcher Weißer Wannen reicht vom klassischen Wohnhauskeller über Wohnanlagen, Geschäftshäuser, Behälterbauwerke, Schwimmbäder, Tunnelprojekte bis hin zu Archivgebäuden und Schutzräumen. Eine besondere Ausführung und Möglichkeit stellen Weiße Decken dar, die für erdüberschüttete Deckenbereiche vorteilhafte und preisgünstige Lösungen sind.
Variante 2: mit konventioneller Bewehrung und Stahlfasern (Kombinationsbewehrung)
- Einsatzgebiete: Einfamilien- und Doppelhäuser
Wird ein Stahlfaserbeton zusätzlich mit einer flächendeckenden, konventionellen Bewehrung kombiniert (Kombinationsbewehrung), kann der Keller als Weiße Wanne ausgeführt werden. Hier müssen stets die Ausführungs-voraussetzungen konform mit den Regelungen der Stahlfaserzulassungen und des Bauteils überprüft und bei der Ausführung eingehalten werden. Ein Vorteil in der Wirtschaftlichkeit kann sich durch Ersparnisse bei der Bewehrung ergeben. Dieses Einsparpotential muss stets individuell ermittelt werden.
Variante 3: Dichtes Bauwerk gegen Erdfeuchte und nichtdrückendes Wasser mit Stahlfasern
- Einsatzgebiete: Einfamilien- und Doppelhäuser
Permacrete kann mit Stahlfaserzusatz, also alsStahlfaserbeton hergestellt werden. Entsprechend den Zulassungen der jeweiligen Stahlfasern und des Bauteils können Keller ohne zusätzliche schlaffe Bewehrung ausgeführt werden. Nur in wenigen Ausnahmefällen sind für die Standsicherheit Bewehrungszulagen notwendig. Somit hat das Rohbauunternehmer folgende Vorteile: weniger Aufwand bei der Herstellung, schnelleren Baufortschritt und wirtschaftlichere Bauweise.
Variante 4: mit Elementwänden ( Keller in Systembauweise )
- Einsatzgebiete: Einfamilien- und Doppelhäuser, Wohnanlagen, Tiefgaragen, Behälter (Mindestelementwandstärke: 30 cm)
Gemäß der WU-Richtlinie können WU-Keller auch aus Fertigteilen hergestellt werden. Diese verfügen über eine besonders gute Qualität der Wandoberfläche. Permacretewird als Füllbeton (evtl. mit Stahlfaserzusatz) zwischen den Elementwänden eingesetzt. Dabei wird auf die leichte Verarbeitbarkeit des Betons (fließfähiger Konsistenzbereich) geachtet, um Hohlstellen zu vermeiden und einen monolithischen Betonquerschnitt zu ermöglichen.