Die Preisträger des Forschungs- und Bildungswettbewerbs Quarry Life Award 2022 stehen fest
Preisträger aus der Kategorie „Forschung"
Der Schwerpunkt Forschung konzentriert sich auf wissenschaftliche Projekte, die das Wissen über nachhaltigen Gesteinsabbau erhöhen und das Biodiversitäts-, Landschafts- oder Wassermanagement verbessern.
1. Preis (5.000€)
Projekt „Biodiversität eines Baggersees – Leben ohne Fische", eingereicht von fünf Studenten der PH Karlsruhe (Beatrice Kämpf, Luisa Ill, Jessica Welsch, David Bernhardt und Raphael Prüfer) gemeinsam mit Karsten Grabow, Institut für Biologie und Schulgartenentwicklung. Durchgeführt wurde das Projekt in der Kiesgrube Durmersheim von Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH.
Begründung der Jury:
Das Projekt hat untersucht, wie sich das Fehlen von Fischen auf die Artenzusammensetzung / Biodiversität eines Gewässers auswirkt. Das Besondere hierbei ist, dass es bisher wenig Untersuchungen für dieses Artenspektrum gibt und das Projekt somit einen echten Mehrwert im Bereich Forschung liefert. Neben der akribischen Datenerfassung haben die Studenten enorme Kreativität bei der Herstellung der Fallen bewiesen. Abgerundet wurde das Projekt dadurch, dass der Fisch führende Epplesee als Vergleichsgewässer in räumlicher Nähe zur Kiesgrube Durmersheim herangezogen wurde. Die entwickelte Untersuchungsmethode ist auf weitere Gewässer anwendbar.
Preisträger aus der Kategorie „Gesellschaft"
Der Schwerpunkt Gesellschaft konzentriert sich auf gemeinnützige und dialogorientierte Projekte, die den Austausch und die Kommunikation mit lokalen Interessengruppen wie Gemeinden und der breiten Öffentlichkeit stärken. Darüber hinaus soll das Bewusstsein und das Wissen über die Artenvielfalt in Abbaustätten gefördert werden.
1. Preis (5.000€)
Projekt „Werkzeugkasten Zeitreise Steinbruch: Entwicklung von Landschaftsstruktur und Biodiversität“. Drei Studenten (Franziska Hirt, Birte Lau und Dominik Richter) der Technischen Universität München haben das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Johannes Kollmann (TUM Lehrstuhl für Renaturierungsökologie) eingereicht und im Zementwerk Burglengenfeld durchgeführt.
Begründung der Jury:
Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass mit dem erarbeiteten Werkzeugkasten die Flächenentwicklung vor, während und nach dem Abbau bewertet werden kann. Dadurch kann jederzeit die geplante oder bereits umgesetzte Renaturierung bewertet werden. Dies ermöglicht Abbaustättenbetreibern eine Kontrollfunktion, ob die geplante Renaturierung zielführend war oder sie entsprechend der natürlichen Entwicklung der Abbaustätte während des Abbaus angepasst werden müsste. Dieses Projekt zeichnet sich durch seine Praktikabilität und Übertragbarkeit auf alle Abbaustäten aus. Es hilft auch dabei, den Kontext „Natur auf Zeit“ zu bewerten für den es aktuell nur wenig Untersuchungsmethoden gibt.
Deutsche Projekte waren auch beim internationalen Wettbewerb erfolgreich
Neben den beiden deutschen Gewinner-Projekten erhielt das Projekt „Nachhaltiges Erleben von Artenvielfalt in den Streuobstwiesen des Steinbruchs Nußloch“ der beiden Geo-Rangerinnen des Naturparks Neckar-Odenwald Sabine Beushausen und Sabine Claßen eine internationale Auszeichnung (10.000 Euro) in der Kategorie „Biodiversität & Bildung“. Fast hätte ein weiteres Projekt aus Deutschland einen Preis in der Kategorie „Biodiversitätsmanagement“ erhalten. Das Projekt aus Durmersheim belegte hier ganz knapp den zweiten Platz.