Optimierung von Reptilienhabitaten
Sandra Pschonny und Sabrina Behrendt von der Technischen Universität München haben den mit 5.000 Euro dotierten deutschen Quarry Life Award gewonnen. Die zwei Studentinnen des Masterstudiengangs Landschaftsplanung, Ökologie und Naturschutz erhielten die Auszeichnung für ihr langfristig angelegtes Projekt „Wenig Aufwand, großer Effekt – Optimierung von Reptilienhabitaten unter Verwendung vorhandener Materialien“ im Steinbruch Burglengenfeld, das ideal auch auf andere Abbaustätten übertragbar ist und ohne großen Aufwand einen Mehrwert für die Biodiversität darstellt.
Eidechsen und Schlangen zählen für viele nicht zu den beliebtesten Tierarten. Allerdings zählen einige zu den besonders bedrohten Arten, da sie auf vielfältige und strukturreiche Lebensräume angewiesen sind – Lebensräume, die in unseren geordneten und regulierten Landschaften zunehmend seltener werden. Als wechselwarme Tiere müssen sich Reptilien an ungestörten Sonnenplätzen aufwärmen; sie benötigen Verstecke, Paarungs- und Eiablagestellen, Jagdreviere und frostfreie Überwinterungsmöglichkeiten. Reptilien bewohnen häufig Biotopkomplexe oder Übergangsbereiche zwischen verschiedenen Biotopen. Die Eignung verschiedener Lebensräume für Reptilien wird nicht zuletzt durch deren strukturelle Vielfalt bestimmt. Daher kommen Reptilien häufig an Standorten vor, die auf den ersten Blick eher einen unordentlichen Eindruck erwecken (z. B. Geröllhaufen oder herumliegendes Holz).
Rückzugsraum Steinbruch
Schroffe Felsabbrüche, karg bewachsene Magerrasen, Wäldchen und Gehölze, Tümpel, Geröllhalden, Totholzhaufen – ein eng miteinander in Verbindung stehendes Geflecht vonBiotopkomplexen, das von Tieren und Pflanzen mit unterschiedlichsten Überlebensstrategien genutzt wird. Steinbrüche stellen einen idealen Lebensraum für Reptilien dar. Hier finden sie wertvolle Refugien, frei von Störung durch Freizeitnutzung, Pestiziden und intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen.
Mit wenig Aufwand zum Ziel
In Steinbrüchen steht an erster Stelle die Gewährleistung eines flüssigen Betriebsablaufs auf dem Gelände. Dazugehört auch der Abtransport und die Entsorgung u.a. von anfallendem Schnittgut. Dies erfordert Arbeitsaufwand und bringt Kosten mit sich. Auch im Steinbruch Burglengenfeld von HeidelbergCement erfolgte dieser „abfallorientierte Ansatz“. Ziel des Projekts war und ist es im Rahmen eines vorerst bis 2025 angelegten „rotierenden“ Kompost- und Totholzkonzepts, den Umgang mit organischem Abfall so zu organisieren, dass die Natur davon profitiert.
Alle Maßnahmen (Feldrandkompostierung, Optimierung des Totholzes, Entbuschung von Geröllflächen) wurden mit im Steinbruch vorhandenen Materialien und unter Berücksichtigung aktueller Arbeitsabläufe entwickelt und in den laufenden Betrieb integriert. Dabei müssen keine neuen Strukturen geschaffen werden. Vielmehr wird „Vorhandenes“ gezielt genutzt, um die von Reptilien benötigten Strukturen zu optimieren. Aus einem abfallorientiertenAnsatz wurde so ein „nutzenorientierter Ansatz“ entwickelt, der kaum zusätzliche Kosten verursacht. Da in jedem Steinbruch organisches Material anfällt, kann das Konzept hervorragend auch auf andere Standorte mit wenig Aufwand übertragen und ein Mehrwert für die Artenvielfalt geschaffen werden.
Durch die gezielte Positionierung von Totholz, dem Schaffen und Erhalten von mosaikartigen Flächen aus Sonne und Schatten und einem innovativ durchdachten Kompostmanagement können mit vorhandenen Materialien die Ansprüche verschiedenster Arten erfüllt werden. So wird im Steinbruch nicht nur ein neues Sekundärhabitat für Reptilien geschaffen, sondern auch insgesamt die Artenvielfalt erhöht und ein Ausgleich zum schwindenden Lebensraum in der umgebenden Landschaft erreicht.
Das sehr gut durchdachte Projekt vermittelt einen praxisnahen, leicht umsetzbaren Ansatz zur Schaffung von Lebensraum für Reptilien. Aus Abfallstoffen wie Totholz, Geröll und Kompost wird ganz unkompliziert neuer, hochwertiger Lebensraum geschaffen. Da das Projekt langfristig angelegt, übertragbar und sehr gut an den Standort Steinbruch angepasst ist,verspricht es nachhaltige Erfolge ohne großen Aufwand.
Standorte
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QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Alle Maßnahmen (Feldrandkompostierung, Optimierung des Totholzes, Entbuschung von Geröllflächen) wurden mit im Steinbruch vorhandenen Materialien und unter Berücksichtigung aktueller Arbeitsabläufe entwickelt und in den laufenden Betrieb integriert.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Ziel des Projekts war und ist es im Rahmen eines vorerst bis 2025 angelegten „rotierenden“ Kompost- und Totholzkonzepts, den Umgang mit organischem Abfall so zu organisieren, dass die Natur davon profitiert.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Reptilien bewohnen häufig Biotopkomplexe oder Übergangsbereiche zwischen verschiedenen Biotopen.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Als wechselwarme Tiere müssen sich Reptilien an ungestörten Sonnenplätzen aufwärmen; sie benötigen Verstecke, Paarungs- und Eiablagestellen, Jagdreviere und frostfreie Überwinterungsmöglichkeiten.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Alle Maßnahmen (Feldrandkompostierung, Optimierung des Totholzes, Entbuschung von Geröllflächen) wurden mit im Steinbruch vorhandenen Materialien und unter Berücksichtigung aktueller Arbeitsabläufe entwickelt und in den laufenden Betrieb integriert.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Ziel des Projekts war und ist es im Rahmen eines vorerst bis 2025 angelegten „rotierenden“ Kompost- und Totholzkonzepts, den Umgang mit organischem Abfall so zu organisieren, dass die Natur davon profitiert.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Reptilien bewohnen häufig Biotopkomplexe oder Übergangsbereiche zwischen verschiedenen Biotopen.
Steffen Fuchs
QLA-Projekt 2016: Optimierung von Reptilienhabitaten / Burglengenfeld. Als wechselwarme Tiere müssen sich Reptilien an ungestörten Sonnenplätzen aufwärmen; sie benötigen Verstecke, Paarungs- und Eiablagestellen, Jagdreviere und frostfreie Überwinterungsmöglichkeiten.
Steffen Fuchs