Gut ausgestattet durchstreifte regelmäßig eine Gruppe von Schülern das Abbaufeld auf der Suche nach Fröschen, Kröten und Lurchen.

Laichgewässer für Amphibien

Gestaltung und Weiterentwicklung geeigneter Laichgewässer zum Schutz heimischer Amphibien

Überraschende Gäste waren in den frühen Abendstunden im Frühjahr und Sommer dieses Jahres auf dem Betriebsareal von Elster-Kies der Heidelberg Materials Mineralik DE GmbH zu beobachten. Bewaffnet mit Fernglas, Taschenlampe, Kescher und Wasseranalysekoffer, ausstaffiert mit Gummistiefeln, -hosen und Insektenrepellents durchstreifte regelmäßig eine Gruppe von Schülern des Gymnasiums Jessen zusammen mit dem betreuenden Lehrer Jürgen Reusch das Abbaufeld V im Kiessandtagebau Dixförda II auf der Suche nach Fröschen, Kröten und Lurchen.

Der Streifzug war erfolgreich: Sowohl hinsichtlich der gefunden Arten – es wurden neun verschiedene Frosch- und Krötenarten nachgewiesen – als auch als pädagogisch wertvolles Beispiel für ein gelungenes Projekt im Rahmen des deutschen Quarry Life Award. Die Mittelstufenschüler des Gymnasiums Jessen und der Lehrer Jürgen Reusch dürfen sich zu Recht über den mit 3.000 Euro dotierten 2. Platz beim deutschen Quarry Life Award freuen. Freuen dürfen sich auch die Lurche über künftig noch bessere Bedingungen und Heidelberg Materials über eine wissenschaftlich erarbeitete Studie zur optimalen Gestaltung von Gewässerstrukturen in ihren Abbaustätten.

Flach, sonnig und warm oder doch tief, schattig und kalt?

Ziel des Projektes „Gestaltung und Weiterentwicklung geeigneter Laichgewässer zum Schutz heimischer Amphibien“ war es, die ökologischen Nischen der bedrohten Amphibienarten besser kennenzulernen, ihre Fortpflanzungsgewässer zu charakterisieren, Vorschläge für eine gezielte Renaturierung zu entwickeln und damit zur Verbesserung des Artenerhalts beizutragen. Der Quarry Life Award gab der Schülergruppe die Möglichkeit dieses Projekt zu verwirklichen.

Untersucht wurden im Bereich des Betriebsareals die potenziellen Laichgewässer von Moorfrosch, Kreuzkröte, Wechselkröte und Laubfrosch auf ihren Populationszustand (Größe, Reproduktion), die Lebensraumqualität (im Wasser, an Land, Vernetzung) und externe Beeinträchtigungsfaktoren (Sukzession, Fressfeinde, chemische Parameter der Habitate etc.).

Amphibienbestände in Deutschland anhaltend rückläufig

Immer mehr unserer 21 heimischen Arten geraten auf die Rote Liste der gefährdeten Arten. Ein Hauptgrund dafür ist der Verlust an Lebensraum. Ursprünglich waren alle europäischen Amphibienarten typische Bewohner der Bach- und Flussauen. Als Pionierart besiedelten sie hier im Zuge der Hochwasserdynamik entstandene Überflutungsgewässer, Pfützen und offene Kiesflächen. Heute nutzen sie als Pionierart ersatzweise Fahrspuren und andere kleine Wasserflächen in Abbaugruben. Umso erfreulicher ist die Vielfalt der „Erstbesiedler“ im Untersuchungsgebiet des Projekts. Neben den vier im Fokus stehenden Kröten- und Froscharten konnten noch weitere fünf Amphibienarten aufgespürt und dokumentiert werden: Knoblauch- und Erdkröte, Gras- und Teichfrosch sowie Teichmolch. Eine noch erstaunlichere Artenvielfalt ergaben die während des Untersuchungszeitraums durchgeführten Bestimmungen des allgemeinen Pflanzen- und Tiervorkommens. Es wurden 24 Pflanzenarten kartiert, dazu 11 Wirbellose, 4 Fische, 39 Vögel und 5 Säugetiere! Ein Schulprojekt, das zeigt, was mit viel Fleiß, Einsatz und Begeisterung für die Artenvielfalt getan werden kann.

Seit dem Projekt gab es zahlreiche Besuche seitens des Lehrers Herrn Reusch. In dieser Zeit konnten Larven des Moorfrosches, der Spinne und des Laubfrosches beobachtet werden. Die Schule und das Werk Elster-Kies arbeiten weiterhin zusammen an weiteren spannenden Projekten.

Standorte

Weitere Infos durch Anklicken der Pins

QLA-Projekt Laichgewässer Nußloch. Untersucht wurden im Bereich des Betriebsareals die potenziellen Laichgewässer von Moorfrosch, Kreuzkröte, Wechselkröte und Laubfrosch auf ihren Populationszustand, die Lebensraumqualität und externe Beeinträchtigungsfaktoren.

QLA-Projekt Laichgewässer Nußloch. Ziel des Projektes „Gestaltung und Weiterentwicklung geeigneter Laichgewässer zum Schutz heimischer Amphibien“ war es, die ökologischen Nischen der bedrohten Amphibienarten besser kennenzulernen, ihre Fortpflanzungsgewässer zu charakterisieren, Vorschläge für eine gezielte Renaturierung zu entwickeln und damit zur Verbesserung des Artenerhalts beizutragen.

QLA-Projekt Laichgewässer Nußloch. Bewaffnet mit Fernglas, Taschenlampe, Kescher und Wasseranalysekoffer, ausstaffiert mit Gummistiefeln, -hosen und Insektenrepellents durchstreifte regelmäßig eine Gruppe von Schülern des Gymnasiums Jessen zusammen mit dem betreuenden Lehrer Jürgen Reusch das Abbaufeld V im Kiessandtagebau Dixförda II auf der Suche nach Fröschen, Kröten und Lurchen.