Schüler „begreifen“ Insekten- und Pflanzenvielfalt
Obwohl sie so klein sind, leisten sie Großes: die Bienen. Ist von Bienen die Rede, denken die meisten Menschen an die Honigbiene. Dabei ist diese nur eine von weltweit geschätzten 20.000 bisher bekannten Bienenarten – mehr als 500 unterschiedliche Arten leben in Deutschland. Viele davon, vor allem die solitär lebenden Bienen, werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst. Besonders Wildbienen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung unserer Kulturpflanzen.
Wildbienen haben es schwer
So groß die Vielfalt unter den Bienenarten selbst in Deutschland noch ist, eines haben sie gemeinsam: In ihrem Bestand sind fast zwei Drittel aller Bienen bedroht, gefährdet oder bereits ausgestorben. Dabei haben sie als Blütenbestäuber einen unermesslichen und unersetzbaren Wert für Mensch und Natur – 80 % aller Kulturpflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Höchste Zeit diesen Arten- und Bestandsrückgang aufzuhalten. Um die Blütenbestäuber zu unterstützen und zu stärken, kann jeder seinen Beitrag leisten. Der Blütenreichtum einer angelegten, artenreichen Wildblumenwiese bietet z.B. zahlreichen Wildbienenarten eine hervorragende Nahrungsgrundlage. Eine Vielfalt, die entscheidend ist, da jede Art überwiegend auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert ist. Aktiver Artenschutz bedeutet auch, Nisthilfen in Form eines Wildbienenhotels zur Verfügung zu stellen.
Kleine und große Helfer packen es an
Ein integratives Schulprojekt der Evangelischen Grundschule Holzdorf in Jessen, das in Zusammenarbeit mit Bewohnern eines Wohnheims für suchtkranke Menschen der HeporögGmbH auf den renaturierten Flächen einer Kiesgrube realisiert wurde, zeigt, wie mit viel Fleiß, Einsatz und Begeisterung die Sensibilisierung für und der Erhalt von Artenvielfalt sowie soziales Miteinander gelingen kann.
Beim Quarry Life Award Projekt „Natur gelingt nur Miteinander – Schüler ‚begreifen’ Insekten- und Pflanzenvielfalt“ im Werk Elster-Kies stellten 13 Mädchen und Jungen der erstenbis vierten Klassen der Arbeitsgemeinschaft Naturfreunde AG der Grundschule Holzdorf ein Insektenhotel und eine Info-Tafel im Renaturierungsgebiet der ehemaligen KiesgrubeDixförda auf und lernten dabei viel über das Zusammenwirken von Flora und Fauna. Damit das Projekt gelingen konnte, hatten sie sich tatkräftige Helfer gesucht. Die Bewohner des Übergangswohnheims der Heporö gGmbH planten und fertigten den hölzernen Rahmen des Insektenhotels – ähnlich eines Regalsystems, das später durch die Kinder artgerecht befüllt wurde – sowie die Infotafel und halfen den Kindern beim Aufstellen. Ganz konkret begann das Projekt bereits im September 2015 mit der Anlage einer Wildblumenwiese imRahmen der naturnahen Rekultivierung der ehemals für den Kiestagebau genutzten Flächen. Während des praktischen Baus eines Insektenhotels und der Infotafel sowie der Pflege der Wildblumenwiese setzten sich die Schüler neben der Bestimmung der Wildbienen mit der Bedrohung vieler Wildbienenarten, deren „Wohnansprüchen“ sowie ihrer Abhängigkeit vom vorhandenen Nahrungsangebot auseinander. In gemeinsamen Erfolgserlebnissen mit suchtkranken Menschen lernten die Schüler, diese als wertvolle Menschen unserer Gesellschaft zu schätzen. Während der gemeinsamen Arbeit mit den Grundschülern erlebten wiederum die Teilnehmer von Heporö soziale Teilhabe, Freude an der eigenen Leistung und Anerkennung durch die Gesellschaft – Erfahrungen, die nachweislich die Lebenszufriedenheit und daseigene Selbstwahrnehmen stärken.
Eine Grube für erfolgreiche Artenschutzprojekte
Marcus Leonhardt, Werkleiter Berlin-Brandenburg der Heidelberger Sand und Kies GmbH, inspiriert durch das sehr erfolgreiche Award-Ergebnis eines auf dem Werksgelände ähnlich gearteten Schulprojekts 2014, überzeugte die Lehrerin und AG-Leiterin Elisabeth von Campenhausen am Quarry Life Award 2016 teilzunehmen – mit überragendem Erfolg. Nachdem das Projekt im März 2016 die Qualifizierungshürde genommen hatte und mit viel Einsatz bis Oktober fortgesetzt wurde, zeichnete sowohl die nationale als auch internationale Jury das Projekt mit Preisen aus: Es errang deutschlandweit den mit 3.000 Euro prämierten 2. Platz und konnte sich weltweit als bestes Schulprojekt (10.000 Euro) durchsetzen.
Im Rahmen der naturnahen Rekultivierung der ehemaligen Kiesgrube Dixförda von Heidelberger Sand und Kies haben die Grundschulkinder gemeinsam mit suchtkranken Heimbewohnern ein Bienenhotel für Wildbienen gebaut. Wildbienen sind eine Tiergruppe, die wenig im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist. Das Projekt verbindet einerseits die Übernahme von Verantwortung der Schüler für die Umwelt und sensibilisiert sie andererseits für die Wertschätzung von Menschen mit Defiziten als Partner und wichtige Mitglieder der Gesellschaft.
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QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Mit viel Fleiß, Einsatz und Begeisterung kann die Sensibilisierung für und der Erhalt von Artenvielfalt sowie soziales Miteinander gelingen.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Besonders Wildbienen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung unserer Kulturpflanzen.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Um die Blütenbestäuber zu unterstützen und zu stärken, kann jeder seinen Beitrag leisten.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Die Honigbiene nur eine von weltweit geschätzten 20.000 bisher bekannten Bienenarten – mehr als 500 unterschiedliche Arten leben in Deutschland.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Mit viel Fleiß, Einsatz und Begeisterung kann die Sensibilisierung für und der Erhalt von Artenvielfalt sowie soziales Miteinander gelingen.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Besonders Wildbienen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung unserer Kulturpflanzen.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Um die Blütenbestäuber zu unterstützen und zu stärken, kann jeder seinen Beitrag leisten.
Andreas Friese
QLA-Projekt 2016: Bienenvielfalt / Jessen. Die Honigbiene nur eine von weltweit geschätzten 20.000 bisher bekannten Bienenarten – mehr als 500 unterschiedliche Arten leben in Deutschland.
Andreas Friese