Extensivierter Ackerrandstreifen in Geseke
Gegenmaßnahme zur „Nektarwüste Getreidefeld“
Ackerwildkräuter, wie Acker-Rittersporn, Gezähnter Feldsalat und Wildes Stiefmütterchen waren viele Jahrhunderte bunte Begleiter der Nahrungsmittelerzeugung auf den Äckern. Die Intensivierung der Landwirtschaft mit zunehmender Unkrautbekämpfung führte zu einem starken Artenschwund, wodurch heute viele Ackerwildkräuter auf der Roten Liste stehen. Entsprechend ist die Tierwelt der Äcker zurückgegangen, da viele Tierarten direkt oder indirekt auf Ackerwildkräuter als Nahrungsquelle angewiesen sind. Die „Nektarwüste Getreidefeld“ bietet keinen Lebensraum mehr.
Auch der Raum Geseke ist von Landwirtschaft geprägt. Für neue Steinbruchflächen zur Zementherstellung fällt daher Ackerland weg. Um den wegfallenden Lebensraum für Feldhase & Co. an anderer Stelle auszugleichen, langfristig zu entwickeln und zu sichern, wurde ein Konzept für den Kalksteinabbau erstellt, in dem auch Maßnahmen zum Ackerwildkrautschutz eingebunden wurden.
So kehren die bunten Begleiter auf die Äcker zurück
Das Projekt „Extensivierte Ackerstreifen“ wurde bereits vor der offiziellen Vertragsunterzeichnung im Jahr 2004 begonnen. Das Projekt lehnt sich an frühere landesweite Förderprogramme zum Schutz der Ackerwildkräuter an. Die Laufzeit, entsprechend der geplanten Abgrabungszeit, beträgt zunächst 25 Jahre. Kooperationspartner sind die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Soest sowie zahlreiche Landwirte aus Geseke.
Ziel ist die extensive Bewirtschaftung der Ackerrandstreifen durch die Landwirte. Das heißt, dass auf den Einsatz von Dünge-, Pflanzenschutz-, Unkrautbekämpfungsmittel, Gülle-/ Klärschlammaufbringung sowie Ablagen verzichtet wird. Zudem sollen die grasbewachsenen Grenzstreifen der Äcker (Feldraine) erst zum Ende der Brutsaison (Anfang Juli) gemäht werden. Die Aussaat von Getreide soll mit doppeltem Saatreihenabstand erfolgen, damit die Pflanzen nicht zu dicht wachsen und damit z.B. für die Feldlerche undurchdringbar werden.
Vom Erfolg gekrönt
Durch regelmäßige Aufzählung und Beobachtung der Ackerwildkräuter (Monitoring) sowie ergänzender landwirtschaftlicher Begleitempfehlungen wird die Zielerreichung des Projektes kontrolliert. Das jährliche Monitoring der ersten fünf Jahre zeigte einen mühsamen Start und dann eine stetige Verbesserung der Artenvielfalt an Wildkräutern. Diese Entwicklung zeigt nachweislich positive Erfolge für Feldhase, Feldlerche, Rebhuhn & Co. Über 550 hochgeschützte Wildkrautarten (u.a. Acker-Steinsame, Eiblättriges Tännelkraut und Vaillants Erdrauch) wurden in den acht Jahren nachgewiesen, über 110 Arten allein davon im Jahr 2013. Zählt man auch die Arten mit, die nicht auf der Roten Liste stehen, kommt man auf ein Vielfaches davon.
Aufgrund des Projektes „Extensivierte Ackerstreifen“ hat sich der Geseker Raum westfalenweit zum wichtigsten Raum für seltene Ackerwildkräuter, insbesondere Kalk-Ackerwildkräuter (z.B. Kleinblütiger Frauenspiegel) entwickelt. Die meisten von Ihnen sind in anderen Landesteilen bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Das Projekt „Extensivierte Ackerstreifen“ wird kontinuierlich weitergeführt.
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Ackerrandstreifen Geseke. Aufgrund des Projektes „Extensivierte Ackerstreifen“ hat sich der Geseker Raum westfalenweit zum wichtigsten Raum für seltene Ackerwildkräuter, insbesondere Kalk-Ackerwildkräuter entwickelt.
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Ackerrandstreifen Geseke. Aufgrund des Projektes „Extensivierte Ackerstreifen“ hat sich der Geseker Raum westfalenweit zum wichtigsten Raum für seltene Ackerwildkräuter, insbesondere Kalk-Ackerwildkräuter entwickelt.
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